Tasmanische See

Vom Milford Sound aus fahren wir schnurstracks gen Westen, immer in Richtung Südzipfel von Tasmanien. Das ist der kühlste und raueste Teil unserer bisherigen Reise. Hier treffen sich die verschiedenen Winde und Meeresströmungen und auch das nahe Polarmeer und die Antarktis spielen eine ganz wichtige Rolle. Die Temperatur senkt sich auf höchstens 17 ° (Wasser und Luft), Regen und Sturm kommen auf und die Wellen gehen bis über 6 Meter hoch. An sich klingen 17 ° ja nicht schlecht, bedenkt man aber den Wind von ca. 60 Knoten (rund 110 km/h), sieht das Ganze schon anders aus. Unsere Kabine liegt glücklicherweise im hinteren Bereich des Schiffes und auf einem mittleren Deck, was physikalisch sehr günstig ist, aber die Edeltouristen in den teuersten Kabinen im vorderen oberen Bereich dürften jetzt großen Spaß haben. Zumindest bekommen sie etwas für ihr Geld. Die Nachfrage nach Tabletten gegen Seekrankheit steigt, Gänge, Lounges und Restaurants werden zunehmend leerer. Unseren Besuch in der Muckibude sowie den täglichen Außen-Spaziergang auf Deck 7 haben wir vorsichtshalber schon bis mittags unternommen, denn ab dem Nachmittag ist schwerste See vorhergesagt. Da wird das Außendeck geschlossen und geordnetes Fortbewegen ist nicht mehr möglich, weil das Schiff sowohl rollt als auch stampft. Wir sind schon ganz gespannt, denn für heute Abend ist ein elegantes Essen geplant und das Theater für die anschließende Show liegt ganz, ganz vorne im Bug, wo es ganz besonders unruhig ist. Gestern Abend mussten die Darsteller schon kräftig improvisieren und balancieren, heute ist es aber noch weitaus heftiger und die geplante Show ist sehr „tanzlastig“.

Man merkt, auch zwei Seetage hintereinander verlaufen nicht nach einem bestimmten Schema und können ganz spannend sein. Wir sind eben mitten auf dem Ozean und das darf kein Geheimnis sein. Aber insgesamt sind wir bisher von Wetter und Seegang regelrecht verwöhnt worden und wir haben das Glück, für Seekrankheit nicht besonders anfällig zu sein. Morgen in Hobart soll es schon wieder viel ruhiger – wenn auch nicht deutlich wärmer – sein. Anschließend, so ab Sydney, kommen wir auch wieder zunehmend in den Äquatorbereich und werden uns wahrscheinlich sehnsüchtig an das jetzige Wetter erinnern.



While sailing straight in westerly direction, heading for the southernmost tip of Tasmania we experience the coldest and most rough part of our journey. Here different winds and tides are brewing an interesting mix together with weatherly and nautical influences of the near Polar Sea and the Antarctic. The temperature reaches 17 °C at the most (air and water), rain and storm are setting in and the swell is up to 6 m. Now 17 °C don’t sound too bad, but if you take in the wind of about 60 kts. (ca. 110 km/h) you get a different picture. Luckily our cabin is situated on a middle deck in the rear third of the ship, that’s physically quite comfortable, but the VIPs in the most expansive cabins right in the bow are sure having a lot of fun. At least they are getting something for their money. The demand after medicine against sea-sickness rises as quickly as restaurants, lounges and passways empty. Our visit at the gym and our daily outside walk we’ve absolved before noon, because in the afternoon really heavy sea is forecasted. Then the outer decks will be closed and it will be impossible to move around the ship because of the heavy movements in every direction.

Let’s see what the evening brings, a fine elegant dinner is planned and the theatre is situated in the bow. Yesterday there was already a lot of balancing and improving on the stage and that was nothing against today.

As you see even two quiet seadays in a row can be unforseeable and thrilling, we’re in the middle of the ocean and that shouldn’t be a secret. Taken as a whole we’re till now extremely lucky considering weather and swell and personally don’t seem to be too prone to sea-sickness. Tomorrow in Hobart the forecast promises more calmer – if not exactly warmer – weather. And behind Sydney when nearing the equator again I’m sure we’ll remember the cool rain longingly.

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